Der kaukasische Kreidekreis

von Bertolt Brecht
10 Jahre Spieltrieb - Geburtstags-Premiere
am 25. April 2015, Theater Duisburg, Auf der Bühne
Zum Stück
Aufstand in Grusinien. Der Gouverneur Georgi Abaschwili wird gestürzt und hingerichtet. Seine Frau kümmert sich lieber um ihre teure Garderobe als um das gemeinsame Kind und lässt es bei ihrer Flucht zurück. Das Küchenmädchen Grusche erbarmt sich des Säuglings. Sie nimmt es als eigenes an, scheut kein Risiko, um es zu retten, und verzichtet auf ihr eigenes Glück. Doch dann tritt plötzlich wieder die leibliche Mutter in ihr Leben und fordert das Kind zurück.

"Der kaukasische Kreidekreis" gilt dank der kraftvoll-würzigen Sprache und den lebensechten Volksgestalten als eines der poetischsten Werke Brechts. Gleichzeitig ist das balladeske Drama ein Schulbeispiel des epischen Theaters.

Hintergrund

Brecht ließ sich bei seinem 1948 uraufgeführten Stück von der chinesischen Legende vom Kreidekreis inspirieren, die der Dichter Klabund bereits 1925 dramatisiert hatte. Brecht wendet die Idee jedoch ins Gegenteil, er schreibt in seinem Vorwort: "Der Stoff - der Streit zweier Frauen um ein Kind und die richterliche Maßnahme, die ihn klärt - ist dem alten chinesischen Stück 'Der Kreidekreis' entnommen. In dem alten Stück ist es die leibliche Mutter, die darauf verzichtet das Kind aus dem Kreise zu ziehen. Auch alles übrige ist neu." Mit Klabunds "Kreidekreis" beginnt 1999 die Geschichte von Spieltrieb am Schauspiel Essen. Bei seinem Wechsel 2004 nach Duisburg bringt Michael Steindl die Jugendclub-Idee mit. Es folgt am 7. Mai 2005 die erste Premiere von "Spieltrieb - Jugendclub im Theater Duisburg": "Der Glöckner von Notre Dame" nach dem Roman von Victor Hugo.
Besetzung
Aydin Aydin (Georgi Abaschwili, der Gouverneur / Gefreiter / Bruder Anastasius, ein Mönch)
Dietke Helmig (Shalva, der Adjutant / Hochzeitsgast / Der Invalide)
Hannah Huberty (Bettler / Panzerreiter / Bedienstete / Aniko, die Frau von Grusches Bruder Lavrenti / Hochzeitsgast / Dritter Großbauer / Musiker)
Jennifer van Battum (Niko Mikadze, Zweiter Arzt / Zweiter Panzerreiter / Hochzeitsgast / Der Hinkende / Die Frau des sehr alten Ehepaares)
Josephine Voß (Kammerfrau / Hochzeitsgast / Der Arzt / Der staubbedeckte Reiter)
Julia Maryniak (Kinderfrau / Hochzeitsgast / Erster Großbauer)
Karina Solzmann (Die Sängerin / Erster Baumeister / Eine alte arme Bäuerin)
Katharina Abel (Bettler / Köchin / Die Bäuerin, vorübergehend Grusches Schwiegermutter)
Marie-Kristin Pankrath (Das Küchenmädchen Grusche Vachnadze)
Mike Wiese (Arsen Kazbeki, der fette Fürst / Soldat "Holzkopf" / Der Bauer Jussup / Irakli, ein Bandit / Der Mann des sehr alten Ehepaares / Musiker)
Mirjam Jochim (Bettler / Panzerreiter / Zweite vornehme Dame / Hochzeitsgast / Bizergan Kazbeki, Neffe des fetten Fürsten / Musiker)
Nadja Nordholt (Mikha Loladze, Erster Arzt / Hochzeitsgast / Der Erpresser)
Nelli Akmedova (Bettler / Dritter Baumeister / Hochzeitsgast / Schauwa, ein Polizist)
Philipp Keßel (Bettler / Zweiter Baumeister / Ein Bauer / Hochzeitsgast / Der Dorfschreiber Azdak)
Sandra Smiejewska (Der Meldereiter aus der Hauptstadt / Bedienstete / Erste vornehme Dame / Hochzeitsgast / Zweiter Großbauer)
Sandra Welki (Bettler / Panzerreiter / Eine Bäuerin / Hochzeitsgast / Ein Flüchtender, der Großfürst / Sandro Oboladze, Zweiter Anwalt)
Stefan Nachmann (Der Soldat Simon Chachava )
Victoria Rehm (Bettler / Erster Panzerreiter / Der alte Milchbauer / Hochzeitsgast / Musiker)
Yale Sevis (Natella Abaschwili / Hochzeitsgast / Musiker)
Zora Schiffer (Bettler / Die ängstliche Bedienstete / Der Wirt / Lavrenti Vachnadze, Grusches Bruder / Illo Schuboladze, Erster Anwalt / Musiker)


Regie: Eva Zitta, Michael Steindl
Bühne: Simon Paul Schneider
Kostüme: Anna Bicker
Musikalische Leitung: Wolfgang Völkl
Theaterpädagogik: Katharina Böhrke