Kain

von Friedrich Koffka
Premiere am 13. März 2018, FOYER III
Zum Stück
"Und der Herr sah gnädiglich an Abel und sein Opfer. Aber Kain und sein Opfer sah er nicht gnädiglich an." (1. Mose IV., 4 und 5) Der älteste Mord der Welt: Kain, der seinen jüngeren Bruder Abel mit der Axt erschlägt. Friedrich Koffka verwandelt den biblischen Brudermord in ein expressionistisches Drama, in dem die Grenzen zwischen Gut und Böse verschwimmen und die Perspektiven wechseln. Wer ist der Mörder, wer ist das Opfer in einem Leben, das von uns verlangt, über Leichen zu gehen? Töten wir nicht alle, und sei es nur uns selbst, um zu überleben?

Friedrich Koffkas Einakter entstand 1913 und wurde 1918 am Deutschen Theater Berlin uraufgeführt. Sein Autor ist so gut wie vergessen. 1888 in Berlin geboren, erlebt er den Ersten Weltkrieg an West- und Ostfront. Nach dem Tod seines Vaters entscheidet sich Koffka gegen ein Leben als Schriftsteller, studiert in Freiburg, München und Berlin Rechtswissenschaft und macht Karriere als Richter. 1937 von den Nationalsozialisten aus Rassegründen zwangspensioniert, flieht er 1939 nach England, wo er für die deutsche Abteilung der BBC wieder schriftstellerisch tätig wird. Koffka stirbt am 5. November 1951 in London.
Dauer: ca. 50 Minuten, keine Pause
Besetzung
Lukas Makevicius, Jack Rehfuß

Regie: Kevin Barz
Bühne und Kostüme: Anika Wieners