Und von jetzt ab wird Bombe mit Bombe vergolten

Eigenproduktion
Premiere am 5. November 2009, FOYER III
Zum Stück
Zum siebzigsten Mal jährt sich 2009 der Beginn des 2. Weltkriegs. Als bedeutender Industrie-Standort war Duisburg nicht unwesentlich in die Waffenproduktion der Wehrmacht eingebunden und darum auch zentrales Ziel der alliierten Luftangriffe. Am Ende des Krieges waren etwa 80% der Stadt zerstört. Auch das Theater Duisburg wurde am 22. Dezember 1942 zerbombt. Die Kriegsschäden sind mittlerweile behoben, ja es ragt sogar eine goldene Leiter in den Duisburger Himmel und auch das Theater hat seit vielen Jahrzehnten den Spielbetrieb wieder aufgenommen. Aber gerade wenn Neues gebaut wird, stößt man immer wieder auf die Vergangenheit. Etwa in Form von vergessenen Fliegerbomben. Dann kommen Spezialisten, entschärfen das Gerät und machen es für immer zu einem "stummen" Zeugen dieser Zeit.

Noch leben auch Menschen, die bei diesem Krieg dabei waren und mit ihnen die Geschichten, die sie zu dieser Zeit erlebt haben. Diese Chance wollen wir nutzen, und ihre Erlebnisse freilegen und in Erinnerung rufen. Wir werden diese Zeitzeugen aufstöbern, in unseren Familien, im Altersheim oder auf der Straße. Wir werden ihnen zuhören, wie sie den 1.9.1939 erlebt haben, was sie an diesem Tag gemacht haben, welche Gefühle sie mit diesem Tag verbinden und wie sie den dann folgenden Verlauf des Krieges erlebt haben. Und wenn wir diese Geschichten ans Tageslicht geholt haben, wollen wir sie nicht entschärfen, sondern in ihrer Brisanz in Anbetracht täglich geführter oder begonnener Kriege in der Welt auf die Bühne bringen.

Dauer: ca. 60 Minuten
Besetzung
Anika Erkens, Christina Kleine-Brüggeney, Janine Fait, Julian Radtke, Maike Ludley, Melena Roß, Steffen Köhler, Veronika Tietz


Regie: Boris Mercelot
Video: Damian Gorczany