Montepulciano 2024

Auch in diesem Jahr wieder stellen die Duisburger Philharmoniker ein vom Sonnenschein inspiriertes Kammermusikprogramm vor, das bei einem Aufenthalt in der Akademie für Musik und Darstellende Kunst in Montepulciano einstudiert wurde. Zu Feier des Anlasses in besonders üppiger Besetzung, denn die Profile-Reihe, in deren Rahmen das Konzert stattfindet, feiert Jubiläum: Vor 25 Jahren wurde sie zusammen mit der Gesellschaft der Freunde der Duisburger Philharmoniker ins Leben gerufen. Auch Johannes Brahms dachte in großen Kategorien, als er 1857 sein 1. Serenade komponierte: Anders als die Gattungsbezeichnung vermuten lässt, stellt das dreiviertelstündige Werk mit seinen sechs Sätzen einen ersten ernsthaften Vorstoß des Komponisten in Richtung Sinfonie dar. Später für großes Orchester arrangiert, offenbart es auch in der ursprünglichen Besetzung viel vom Charakter des späteren Sinfonikers Brahms. Ganz am Ende seines überaus produktiven Lebens angelangt war Bohuslav Martinů, als er 1959 sein 2. Nonett komponierte: ein licht und elegant dahinfließendes Meisterwerk, dessen gelegentliche Anflüge von Melancholie weniger von der Gewissheit des nahen Todes erzählen als vom Heimweh des in die Schweiz exilierten teschechischen Komponisten.