Ballett
© Sigrid Reinichs

Giselle

Demis Volpi
Von verpassten Chancen. Der Klassiker aus einer neuen Perspektive erzählt.
Scheinbar schwerelos schwebende Körper in weißen, bodenlangen Tutus haben das Bild des romantisch-fantastischen Balletts für Generationen geprägt – doch es steckt viel Tiefgründigeres in den Klassikern, als die Faszination an der Ästhetik. „Giselle“ hat eine zentrale und absolut zeitlose Botschaft: Ein kurzer Augenblick kann eine Ewigkeit bedeuten, und die Geister eines verpassten Glücks werden niemals Ruhe finden.

Demis Volpi befragt den Stoff in seiner Neukreation auf einen zeitgemäßen Umgang mit Traditionen und Geschlechterbildern im Ballett. Seiner Leidenschaft für tänzerisches Erzählen und den Zauber der Bühne gibt er dabei viel Raum. In seiner Version des Ballettklassikers rückt er die Begegnung zweier Frauen in den Mittelpunkt, die sonst weniger im Zentrum steht und betrachtet sie neu: Giselle und Bathilde. Die beiden Frauen treffen aufeinander und erfahren etwas Neues und nie Erlebtes — eine Vertrautheit, eine Anziehung, eine tiefe Berührung. Doch der Augenblick währt zu kurz, um die Gefühle zu fassen.
Dauer: ca. 1 ¾ Stunden, eine Pause
Empfohlen ab 10 Jahren
Team
Demis Volpi
Adolphe Adam
Mark Rohde/Christoph Stöcker
Maurice Lenhard
Wer sich einem Klassiker wie „Giselle“ widmet, muss zunächst in seine Historie eintauchen. Dramaturg Maurice Lenhard vollzieht den Prozess der Entstehung dieser neuen „Giselle“ vor dem Hintergrund des historischen Kontextes nach: Vom Ursprung des Stoffs bei Heinrich Heine bis zu Demis Volpis die Geschlechterbilder hinterfragenden Choreographie.
Den Ballettführer in der Live-Version können Sie 30 Minuten vor jeder Vorstellung im Foyer erleben.

Dauer: 10:07 Minuten